Im Rahmen der Ausstellung „Weihnachten in der Dorfstube“ bietet der Geschichtskreis Wankum neben der an allen 4 Adventssonntagen und am 05. Januar 2025 zu
sehenden Ausstellung ein besonderes Highlights.
Am 2. Adventssonntag, 08. Dez., um 16. Uhr stimmt die Folkband „Celtic Sense“ mit handgemachter Musik auf die Weihnachtszeit ein.
Mit Irish Bouzouki und Gitarre (Stefan Igelmann), Kontrabass und Gesang (Barbara Batánovics) und dem irischen Dudelsack Uilleann Pipes (Angelika Belz aus Wankum)
werden besinnliche und zum Nachdenken anregende Lieder aus Schottland und Irland vorgetragen; viele handeln von Flucht vor der Hungersnot in Irland und der Vertreibung der Schotten von ihrem Land
zur Zeit der Clearances. Aber auch die lebendige Musikkultur dieser Länder kommt mit mitreißenden Jigs und Reels zur Geltung.
Der Geschichtskreis Wankum lädt zu diesem stimmungsvollen Abend ein.
Auch für Getränke ist gesorgt. Getreu der irischen und schottischen Pubkultur ist Trinken und Unterhaltung auch während des Konzerts erlaubt.
Ab 14 Uhr und auch während des Konzerts können Besucher die Ausstellung mit vielen weihnachtlichen Exponaten wie Krippen, unterschiedlichen geschmückten
Weihnachtsbäumen u.v.m. besichtigen.
Eine Besonderheit sind die Figuren aus der 1905 abgebrochenen alten Kirche.
Mit der Ausstellung will der Geschichtskreis auch auf die Herkunft und die Veränderung der Bräuche zur Weihnachtszeit aufmerksam machen.
Erfreuen Sie sich an den ausgestellten Gegenständen und der gebotenen Musik.
Der Geschichtskreis Wankum freut sich über ein reges Interesse.
Das nächste Monatstreffen des Wankumer Geschichtskreises ist am
Mittwoch, 03.07.2024 um 19 Uhr
in der Dorfstube, Martinsplatz 4 in Wankum
Thema:
Vom Untergang zum Neubeginn
Wankum in der Zeit zwischen 1945 und 1949 (Teil 2)
Im Mai erinnern uns zwei Gedenktage an bedeutende historische Ereignisse unseres Landes.
Der 08. Mai als „Tag der Befreiung“ von der Diktatur des NS-Regimes und der 23. Mai erinnert an die Gründung der Bundesrepublik, die in
diesem Jahres 75 Jahre alt wird.
Mit der Kapitulation am 08. Mai 1945 endete der zweite Weltkrieg mit der totalen Niederlage des diktatorischen und den Krieg
verursachenden Regimes.
Zunächst war Deutschland in 4 Zonen geteilt. Bis zur Gründung zweier deutscher Staaten vergingen 4 Jahre. In dieser Zeit kämpften die
Menschen mit den persönlich erlittenen schicksalhaften Folgen des Krieges. Sie versuchten in einer Zeit, die von Not, Elend, Flucht, Vertreibung, Hungerwinter und Chaos geprägt war, sich so gut
wie möglich zurechtzufinden.
Beim Monatsreffen am 08.Mai dieses Jahres befassten wir uns mit der Frage, wie die Menschen in Wankum diese Zeit durchlebt haben. In einem
Vortrag wurde dargestellt, was unsere noch vorhandenen Quellen hergeben.
Die anwesenden Besucher hatten die Möglichkeit, entweder als Zeitzeugen oder als Spätgeborene, erlebte Begebenheiten oder tradierte
Familiengeschichten zu schildern. Hierbei kamen auch Erfahrungen und Ereignisse zutage, wie sie nicht in den Archiven zu finden sind.
Diese erfreuliche Beteiligung führte dazu, dass wir uns entschieden haben, die noch nicht in den Blick genommenen zeitlichen Abläufe in
einem zweiten Treffen fortzusetzen.
Die Fortsetzung erfolgt nun am Mittwoch, 03. Juli.
Alle, an diese Zeit unserer Geschichte Interessierten, sind zu dieser 2. Veranstaltung herzlich willkommen.
Wer dem Monatstreffen am 08. Mai nicht beigewohnt hat oder nicht beiwohnen konnte, kann durchaus neu einsteigen. Dazu ist vorgesehen, dass
für alle Neueinsteiger eine kurze Zusammenfassung des bisherigen Ablaufs vorangestellt wird. Für die Besucher des ersten Abends ist es eine ins Gedächtnis zurückgeholte kurze Wiederholung.
Wir würden uns ganz besonders freuen, wenn auch an diesem Abend Menschen kommen, die noch von eigenen Erlebnissen als Kind berichten oder
aus den gehörten Familiengeschichten erzählen können.
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Herzliche Einladung zum Mittwochtreff in der Wankumer Dorfstube am 05.04.2023 um 19.00 Uhr. Das Thema an diesem Abend lautet: Wankumer Straßennamen und ihre Bedeutungen.
Den Vortrag hält Heinz - Josef Naus.
am kommenden Mittwoch, 07. September ab 19 Uhr.
Vortrag
von Heinz Koch (Hinsbeck) überdie
Entstehung der Krickenbecker Seen,
Ausstellung in Wankum: Natur durch die Linse des Fotografen
RP 26.04.2022
oto: Norbert
Prümen
Lucien Pijper zeigt eine der 32 Aufnahmen, die in der Dorfstube Wankum ausgestellt sind. Er ging mit seinem Scooter-Mobil auf Motivsuche.
Wankum In der Dorfstube Wankum präsentiert der Geschichtskreis Aufnahmen von Lucien Pijper. Sie sind zwischen Krickenbeck und Wankum entstanden. Die 32 Exponate zeigen die Flora und Fauna
zum Teil aus ungewöhnlichem Blickwinkel.
Von Margret Linßen
Eigentlich sollte die Fotoausstellung von Lucien Pijper bereits vor zwei Jahren gezeigt werden – eigentlich. Doch dann kam das dazwischen, was auch vielen anderen Veranstaltern die Planung
verhagelte: die Corona-Pandemie. Alle Vorbereitungen mussten gestoppt werden. Am Sonntagmorgen aber war es dann endlich soweit. Der Geschichtskreis Wankum hatte in die Dorfstube eingeladen und
einige Interessierte waren gekommen, um bei der Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel „Natur – grenzüberschreitend zwischen Rhein und Maas“ dabei zu sein.
Peter Runge, der Vorsitzende des Geschichtskreises Wankum übernahm die Rolle des Gastgebers und sprach einige Worte zur Begrüßung. Lucien Pijper, Fotograf und Historiker führte in die Ausstellung
ein. „Natur – grenzüberschreitend zwischen Rhein und Maas“ hat er seine Fotos genannt. Damit steckt er den geografischen Rahmen für seine Tätigkeit ab. Die 32 teils großformatigen Bilder der
Veranstaltung zeigen Pflanzen, Blüten, Vögel und Landschaften zwischen Krickenbeck und Wankum. Sie sind entweder „normal“ gerahmt, auf Leinen oder Aluminium gedruckt oder unter Acryl verewigt.
Diese Technik bringt die Farben und die Tiefe des Bildes besonders gut zur Geltung.
Mit seinem Scooter-Mobil macht sich Lucien Pijper auf Motivsuche. Seine Profi-Kameraausrüstung ist immer dabei. „Vor sechs Jahren bin ich wieder in meinen alten Beruf eingestiegen“,
berichtet er. Als Tier- und Naturfotograf muss man viel Geduld haben. Das erläutert er an einem Bild, auf dem ein Haubentaucher zu sehen ist, der gerade einen Fisch verspeist. Die
wenigsten Tiere posieren auf Kommando. Der Fotograf muss sich seinen „Fotomodellen“ anpassen und mehr oder weniger lange Wartezeiten einkalkulieren. Nur so gelingt es, die wirklichen „Augenblicke
des Lebens“ einzufangen.
NEBEN DER FOTOGRAFIE BETREUT PIJPER AUCH NOCH SEHR INTENSIV EINIGE INTERNETSEITEN. SEINE „TAGESFOTOS“ SENDET ER AN 250 EMPFÄNGER IM INTERNET. AUCH DIE SEITE DES GESCHICHTSKREISES WANKUM
BEARBEITET ER UND BESTÜCKT SIE MIT NEUIGKEITEN AUS DER VEREINSARBEIT.INFO
Wann die Ausstellung noch zu sehen ist
Termine Wer die Ausstellungseröffnung am Sonntag verpasst hat, dem stehen noch weitere Termine zur Verfügung. Die Aufnahmen von Lucien Pijper zeigt der Geschichtskreis Wankum in der
Dorfstube direkt neben der St.-Martin-Kirche auch noch an den Sonntagen 15. und 29. Mai sowie 12. und 26. Juni.
Öffnungszeiten jeweils von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.
Um seine fotografische Vielfalt zu zeigen, hat er extra für die Ausstellung in der Wankumer Dorfstube einen Geburtstagskalender anfertigen lassen. Einmal stellen Blumen und Pflanzen die Motive
dar, ein anderer ist mit Fotos von heimischen Tieren gefüllt. Lucien Pijper versucht, die Motive aus einer „anderen Perspektive“ darzustellen. Beispielsweise hat er einen Riesenbärenklau „von
unten“ aufgenommen. Das Ergebnis ist verblüffend. Eine filigrane Schönheit tut sich dem Betrachter dieser Pflanze auf.
Fotos: Jan Spee
Fotos: H Willy Verhaeg
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Kleppern nach alter Tradition durch der Wankumer-Jugend. Fotos u.Videos: H.-J. Naus
Foto: Marie-Therese Reiners
Wankum Ausstellung zeigt: Die Geschichte der Bauernschaften begann wahrscheinlich im 11. Jahrhundert.
Am Sonntagvormittag wurde die Ausstellung „Die Bauernschaft Langdorf – eine Höfegeschichte“ mit großem Besucherinteresse in der Dorfstube eröffnet. Die Begrüßungsrede hielt Peter Runge, der
Vorsitzende des Geschichtskreises Wankum. Er betonte, „dass sich Willi Küsters und Johannes Schriefers unglaublich intensiv mit dem Thema beschäftigt und viele Details über die damaligen Familien
gefunden haben, die in der Bauernschaft wohnten“. Wachtendonks stellvertretende Bürgermeisterin Marlies Brückner freute sich ebenfalls über die große Arbeit, die die beiden Geschichtsforscher in
das Projekt gesteckt hatten: „Mit all diesen vielen Details die Geschichte näherzubringen, das ist sehr wichtig und macht sie erst lebendig.“Auf großen Präsentationsflächen im hinteren Teil der
Dorfstube hängen nun bis Ende Oktober zahlreiche Fotos, geschichtliche Fakten und auch ganz persönliche Erinnerungen. Die schriftliche Zusammenstellung der Arbeitsergebnisse ist zum Preis von 15
Euro beim Geschichtskreis Wankum erhältlich.
Küsters und Schriefers wollen bewusst die Bewohner der jeweiligen Höfe hervorheben. „Denn Geschichte findet Zugang über die Menschen“, so Brückner, die sich, als von dort kommende, bereits
freute, „dass die nächste Ausstellung wahrscheinlich über die Höfe der Aerbecker Straße geht“. Denn über die Jahre sollen alle Wankumer Bauernschaften in den Fokus der Nachforschungen gerückt
werden.
INFO
Dorfstube öffnet alle zwei Wochen
Von nun an wird in fast an jedem zweiten Sonntag die Dorfstube geöffnet, damit sich Interessierte die Ausstellung anschauen können. Das nächste Mal ist am 26. August, danach folgen der 9. und 27.
September, sowie der 14. und 28. Oktober. Ein Besuch ist immer von 14 bis 17 Uhr möglich. Am 7. Oktober gibt es im Zuge eines Erntedankfests auf dem Kirchplatz Vorführungen alter
landwirtschaftlicher Geräte und die Ausstellung wird zusätzlich von 11 bis 18 Uhr zu sehen sein.
Von Christoph Nikolas Kellerbach. RP
Johannes Schrievers
Willy Küsters, Autor
Treffen des Geschichtskreises Wankum: „10 Jahre Dorfstube“
WANKUM. Das nächste Monatstreffen des Geschichtskreises Wankum ist am Mittwoch, 2. Mai, um 20 Uhr in der Dorfstube, Martinsplatz 4 in Wankum. Das Thema des Abends lautet „10 Jahre Dorfstube“.
Beim Monatstreffen im Mai steht die Dorfstube selbst im Mittelpunkt des Abends. Vor zehn Jahren wurde nach umfangreichen Umbauarbeiten die Dorfstube eröffnet. Aus Anlass dieses Jubiläums
berichtet der Vorsitzende Peter Runge über die Entstehungsgeschichte, die Umbauphase und vor allem über die Zielsetzung und die Möglichkeiten, die sich dem Geschichtskreis nunmehr mit der
ehemaligen Kaplanei boten um die Wankumer Geschichte nicht nur aufzuarbeiten, sondern auch darzustellen. Mit der Übernahme des Gebäudes durch den Geschichtskreis ist auch ein wichtiges, das
Ortsbild Wankums prägendes Gebäude erhalten geblieben. Alle, die sich für die Geschichte Wankums, für den Erhalt des Ortbildes und die Hintergründe der Übernahme durch den Geschichtskreis
interessieren, sind eingeladen.
Pressemitteilung
am Sonntag 17. Dezember 2017 um 11. Uhr Buchpräsentation in Dorfstube
€ 19,-- excl.Porto
Druyen Hans Autor von dieses Buch
Foto: Lucien Pijper
Hinweise:
In der Dorfstube, ehemalige Kaplanei, macht der Geschichtskreis Wankum folgende Angebote:
-Dauerausstellung
In der oberen Etage beherbergt die Dorfstube ein Museum als Dauerausstellung. Es zeigt dort historische Exponate, welche die Geschichte und das
Leben der Menschen in Wankum wiederspiegelt.
Öffnungszeiten: Von April bis November an jedem 2. Sonntag im Monat in der
Zeit von 14 – 17 Uhr
-Sonderausstellungen
Neben der Dauerausstellung bietet der Geschichtskreis In den unteren Räumen ein- bis zweimal im Jahr eine Sonderausstellung mit
unterschiedlicher Thematik an.
Während der Zeit der Sonderausstellungen gibt es folgende
Öffnungszeiten:jeden 2. und 4. Sonntag im Monat von 14 - 17 Uhr
-Monatstreffen
Einmal im Monat gibt es das sogenannte „Monatstreffen“. Zu diesen Treffen bietet der Geschichtskreis jeweils ein geschichtliches Thema an.
Hierzu sind stets alle interessierten Bürger eingeladen.
Termine: jeden ersten Mittwoch im Monat um 20 Uhr
-Führungen und Vorträge in der Dorfstube
Auf Wunsch und nach Absprache bietet der Geschichtskreis auch Führungen durch das Haus und die jeweiligen Ausstellungen an.
Für Gruppen, Vereine oder Klassentreffen bieten wir ebenfalls Führungen, Kurzvorträge oder Filmvorträge an
Termine:Nach Absprache
-Historische Führung durch Wankum
Historische Führungen durch den Ort können von beliebigen Gruppen nach Absprach durchgeführt werden.
Termine:Nach Absprache
-Exkursionen
In unregelmäßigen Abständen bietet der Geschichtskreis auch Exkursionen zu Orten mit historischer Bedeutung.
Termin
Weitere Informationen
können Sie auch unserem Schaukasten an der Dorfstube, der Tagespresse oder unserer Web-Seite entnehmen unter
www.geschichtskreis-wankum.de
Kontakte:
Geschichtskreis Wankum e.V., Auf dem Schelberg 24 – 47669 Wachtendonk-Wankum
Tel. +49 (0)2836-85240
| 00.00 Uhr
Niederrhein
Wie Kinder durch die Gegend rollten
Kornelia Heise-Ernst inmitten alter Kinderwagen. Das rote Deckchen im grünen Wagen stammt aus Schloss Sanssouci.FOTO:
Gerhard Seybert
Niederrhein. Kornelia Heise-Ernst aus Wachtendonk sammelt Puppen- und Stubenwagen. Die
Exponate einer Ausstellung in Wankum reichen vom späten 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Viele Informationen zur Historie.Von
Michael Klatt
Einige begeisterte Reaktionen hat Kornelia Heise-Ernst schon bekommen. "Ein Nachbar von mir hat auf einen Wagen gezeigt und gerufen: ,Da habe ich damals drin gelegen'", erzählt die
Wachtendonkerin. Damals war der Mann längst nicht ausgewachsen, sondern passte bequem in das noch nicht mal einen Meter lange Korbgeflecht, das an einer Wand der Wankumer Dorfstube auf
vier Rädern steht. Es ist eines von rund 50 großen und unzähligen kleinen Exponaten der Puppen- und Stubenwagenausstellung, die Kornelia Heise-Ernst für den Geschichtskreis Wankum
organisiert hat.
Dieses Sammelgebiet erschloss sich die Wachtendonkerin vor rund einem Jahr ziemlich spontan. Im Internet war die Frau, die schon ziemlich lange Puppenhäuser und das Mobiliar dazu als Hobby
hat, auf der Suche nach etwas ganz anderem, als sie das Angebot von 22 Puppenwagen entdeckte. "Als ich das sah, schwebte mir die Ausstellung schon vor." Sie ersteigerte die Wagen, die sich
oft in einem ziemlich schäbigen Zustand befanden, und restaurierte sie. "12, 13 Stunden am Tag, auch samstags und sonntags", umreißt sie die Plackerei. Einige Stücke kamen seitdem hinzu.
Heike Schröder, eine Freundin aus dem Bastelkreis, sowie Sammlerfreund Jörg Bohn steuerten weitere Ausstellungsstücke bei.
Vom späten 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts reicht das Spektrum der Exponate. Auf einige Stücke ist die Sammlerin besonders stolz. Zum Beispiel auf den seltenen Zwillingswagen der
Firma Brennabor, der etwa 1900 produziert wurde. Der preußischblaue Holzkorpus ist mit Textilgewebe bespannt. In der Mitte des Bodens befindet sich eine quadratische Vertiefung. "Das ist für
die Füßchen", erklärt Kornelia Heise-Ernst. Das heißt: Liegen konnten die beiden Kinder in dem Gefährt nicht, sie mussten schon sitzen können, um die Plätze einander gegenüber einnehmen zu
können. Es sei früher aber sowieso nicht üblich gewesen, kleine Kinder mitzunehmen, berichtet die Wachtendonkerin. Sie hat sich nicht damit begnügt, die Transportmittel zu präsentieren,
sondern liefert dazu auch noch viele Informationen über die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Zum Beispiel darüber, wie hoch die Kindersterblichkeit Anfang des 19. Jahrhunderts gewesen ist.
Ein Drittel der Neugeborenen starb vor dem Erreichen des dritten Lebensjahres.
Einiges erfährt der Besucher über die Herstellerfirmen der Exponate, über Brennabor, Saxonia, Germania, Frankonia. Ernst-Albert Naether erfand in Zeitz Mitte des 19. Jahrhunderts den
Kinderwagen, die Stadt in Sachsen-Anhalt entwickelte sich zur Hochburg, gab Tausenden Arbeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten die Sowjets hier wie überall in ihrem Einflussgebiet die Firma
zu einem Volkseigenen Betrieb (VEB), zum VEB Zekiwa (Zeitzer Kinderwagenindustrie). Heise-Ernst: "In der Bundesrepublik hat Neckermann diese Kinderwagen vertrieben." Allerdings ohne
Firmenlogo. 1998 wurde Zekiwa abgewickelt.
Babytransport früher und heute - das ist ein weiteres Thema. Von Schubkarren und Bollerwagen bis zu Tragetuch und Rucksack reichen die Methoden. Auch aus heutiger Sicht Kurioses fehlt in
der Ausstellung nicht. Eine Polizeiverordnung aus Naumburg von 1897 verrät, dass Kinderwagen einst Nummernschilder haben mussten. Zuwiderhandlung wurde mit einer happigen Geldstrafe von
neun Mark oder Gefängnis geahndet.
In einem grünen Puppenwagen von 1900 fallen ein rotes Deckchen und ein rotes Kissen mit Königskronen auf. Da taucht Kornelia Heise-Ernst in ihre eigene Familiengeschichte ein. "Das stammt von
Schloss Sanssouci, wo eine Tante Zimmermädchen war. Als der Kaiser ins niederländische Exil musste, durften die Bediensteten sich was mitnehmen, und so landeten die Bezüge auf Umwegen bei
mir."
Selbst taucht die 1952 geborene Organisatorin übrigens auch auf - auf einem Schwarz-Weiß-Foto als Baby in einem geschlossenen Wagen. Später kaufte ihre Mutter einen vorne offenen Wagen, in
dem auch der jüngere Bruder Platz hatte und der bei der Schwester nicht auf Gegenliebe stieß. "Ich fand den Wagen hässlich."
Heinz
Josef Naus Organisator und Peter Runge (l.) mit einem Porträt von Constantin von Ruys-Nieuwenbroeck, um den sich die Ausstellung dreht.FOTO:
Seybert